Einen Kinderbuchautor einladen? Normalerweise kein Problem. Guido
Kasmann war ja schon zwei Mal an unserer Schule in Wilhermsdorf. Doch
dieses Mal war alles anders. Die Klassen 4a und 4b trafen ihn über
"teams" in der Videokonferenz. Nach anfänglicher Skepsis ließ er sich
auf das Experiment mit uns ein und hielt seine erste Online-Lesung. Die
Kinder und auch wir Lehrer fanden: mit vollem Erfolg - auch wenn es für
ihn merkwürdig war, sein Publikum beim Lesen nicht zu sehen.
Sehen konnte er uns dann aber bei den spontanen Rückmeldungen der
Kinder. Sein anschließender Kommentar: „Das war wie eine warme Dusche.“
Am nächsten Tag stellte er sich beiden Klassen einzeln im Interview noch
unseren Fragen. Hier entstand ein richtiges Gespräch zwischen Kindern
und Kinderbuchautor. Man merkte deutlich, dass die Kinder mit dem neuen
Medium „Videokonferenz“ dabei sehr souverän umgingen.
Im Anschluss finden sich das Interview und Bemerkungen einzelner Kinder
zu diesem außergewöhnlichen Ereignis.
Die Fotos wurden vom Bildschirm abfotografiert und sind daher von der
Qualität nicht so gut, vermitteln aber den Spaß und die Freude, die wir
hatten.
(S. Gruber)
Klasse 4a: Unser Interview mit Guido Kasmann am 17. Februar 2021
(Die Antworten werden hier sinngemäß wiedergegeben.)
Wir haben schon die beiden ersten Bücher von Gregor in der Klasse
vorgelesen. Wird es noch einen
dritten Teil von “Gregor - dem kleinen Gespenst geben”?
K: Nein, ich denke mir lieber neue Figuren aus.
Glauben Sie, dass es Geister wirklich gibt?
K. Nur in meinen Geschichten, sonst glaube ich da nicht dran.
Was war Ihr erfolgreichstes Buch?
K: Appetit auf Blutorangen und auch die Geschichten von Schirmel.
Woher haben Sie die Ideen für Ihre Bücher? Wo und wann haben Sie die
besten Ideen?
K: Wenn ich durch die Gegend laufe, denke ich mir z.B. dieses Taxi
könnte doch ein Ufo sein und wo es wohl hinfliegt. So finde ich Ideen.
Ich lese auch extra keine Kinderbücher von anderen Autoren, damit ich
keine Ideen „klaue“.
Fällt es Ihnen manchmal schwer, eine Idee zu haben?
K: Ja, und dann brauche ich viel Geduld. Ich darf dabei nichts anderes
dazwischen machen und muss dran bleiben, damit eine Idee wächst.
Manchmal aber läuft es wie von selber.
Schreiben sie sich vor den Büchern Notizen?
K: Ja, ich schreibe die Ideen grob in eine Reihenfolge und teile sie
dabei auch schon in Kapitel ein. Danach schreibe ich die Geschichte erst
richtig auf. Anschließend überarbeite ich sie ganz oft, manche Stellen
sogar 50 mal. Ohne Überarbeitung wird eine Geschichte keine gute
Geschichte.
Wie lange dauert es, bis ein Buch fertig ist?
K: Beim Allaq habe ich z.B. erst
mal zwei Monate recherchiert über Inuit, Eisbären usw., danach habe ich
zwei Monate die Geschichte aufgeschrieben. Erst
dann kommt sie zum Verlag. Die brauchen
sogar oft ein Jahr, bis das Buch fertig im Buchladen ist.
Wann haben Sie Ihr letztes Buch geschrieben?
K: Für mein letztes Buch habe ich einen Preis bekommen, mit dem
Autoren unterstützt werden, so dass ich es ganz in Ruhe schreiben
konnte. Die Geschichte ist jetzt fertig und muss nun zum Verlag. Sie
wird aber wohl erst 2022 als Buch erscheinen.
Warum schreiben Sie ausgerechnet Kinderbücher?
K: Dass ich Bücher schreibe, daran sind ja meine eigenen Kinder Schuld.
Ich habe ihnen immer vorgelesen oder mir Geschichten ausgedacht.
Ausgedachte Geschichten machen aber am meisten Spaß und Kinder sind als
Publikum unschagbar.
Gibt es Ihre Bücher auch auf CDs?
K: Nur „Appetit auf Blutorangen“ gibt es als Hörbuch.
Haben Sie (außer Ihren Büchern) noch weitere Geschichten geschrieben?
K: Ich habe noch einige unveröffentlichte Geschichten in der Schublade
liegen. Die müssen noch reifen. Außerdem habe ich Lehrermaterialien zu
meinen Büchern geschrieben.
Macht es Ihnen Spaß Autor zu sein? Und wenn ja: Warum macht es Ihnen so
viel Spaß, diese Geschichten zu schreiben?
K: Schreien ist so wie Lesen, nur schöner, denn dann kann ich selber
bestimmen, wie es weiter geht.
Wie fühlt es sich an, wenn Sie den Kindern ein Buch vorlesen?
K: Das ist toll, wenn ich in die lachenden Gesichter schaue. Kinder
gehen beim Vorlesen richtig mit.
Was wollten Sie werden, als Sie so alt waren,
wie wir es jetzt sind?
War Autor als Kind schon Ihr Traumberuf?
K: Als Kind wollte ich noch nicht Autor werden. Ich war auch in der
Schule viel zu faul. Wie ihr wollte ich auch mal Feuerwehrmann,
Lokführer usw. werden. Dann bin ich aber Grundschullehrer geworden.
Wann spielen Sie Schlagzeug oder machen eins Ihrer anderen Hobbys?
K: Das mache ich nur in meiner Freizeit. Im Moment leider alleine, weil
man sich ja nicht treffen darf.
Klasse 4a. Das habe ich bei der Lesung erlebt. / Das hat mit besonders
gefallen:
Mir hat es gefallen und ich fand es lustig. (Benjamin)
Mir hat alles gefallen, es
war sehr lustig. (Julia)
Mir hat die Lesung sehr gut gefallen! (Justus)
Mir hat es sehr gut gefallen und ich habe
an manchen Stellen gelacht. (Alex)
Mir hat die Lesung gut gefallen. Besonders schön fand ich, dass er alles
gut betont hat und dass er dazu Musik gemacht hat. (Carolina)
Mir hat es super gefallen, auch, dass er Musik gemacht hat. Es war auch
cool, ich musste auch öfter mal schmunzeln. (Elin)
Die
Lesung war eine sehr schöne Abwechslung und hat mir sehr gut
gefallen. (Sonja)
Mir hat es sehr gut gefallen besonders hat mir die Geschichte
gefallen. (Jayden)
Ich fand es echt cool, dass er auch Musik
dazu gemacht hat und wie Adamo das gesagt hat und ich muss zugeben, ich
musste manchmal lachen. Aber mir hat es gefallen. (Leni)
Auch mir hat die Musik von Herrn Kasmann gefallen, aber auch, dass er
viel von sich selbst erzählt hat. Die Geschichte von Theo fand ich
sehr, sehr lustig besonders die
Stelle mit dem
Gedicht von Theo. Hoffentlich kommt Herr Kasmann diesen Sommer noch in
unsere Schule. (Moritz)
Besonders gut gefiel mir, dass Herr Kasmann Musik zu
der Geschichte gemacht hat. Das Interview fand ich auch sehr toll.
(Maja)
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